Hier die ersten schriftlichen und optischen Eindrücke eines unvergessenen Abends im Krematorium Dresden Tolkewitz.
Wir waren im Krematorium und hatten trotzdem was zu feiern. Klingt komisch, ist aber so! Unser Musikfreund Henry Schuhmacher , Bestatter vom Beruf, feierte seinen 60. und das zünftig mit Freunden, Familie und Kollegen und musikalischen Gästen seines Lebensweges. So erlebten wir Karussell und RENFT, ebenso war Werther Lohse nicht nur zu Besuch, sondern bot gemeinsam mit seinem Keyboarder einige Perlen seines LIFT-Schaffens dar. KARUSSELL und auch RENFT boten wunderschöne Konzertstücke an diesem Abend, nachdem wir im Keller am Büffet neben den Einäscherungsöfen uns ein warmes Plätzchen suchen konnten und mit allen Gästen ein riesiges Angebot an Speisen und Getränken zur Auswahl hatten. Es hat lecker geschmeckt und die gesamte Athmosphäre untereinander war erstklassig. Egal ob RENFT, Karussell oder PUHDYS-Fans oder einfach nur Liebhaber guter Musik. Wir fanden alle einen guten Draht untereinander, wie ich es schon von zahlreichen RENFT-, Karussell - und auch Sachsendreier - Konzerte kennen und schätzen durfte. Der Höhepunkt des Abends war allerdings, dass KARUSSELL, RENFT und Werther Lohse und auch unser Geburtstagskind gemeinsam den "Apfeltraum" auf der Bühne sangen und somit auch Cäsar und den anderen verstorbenen Musikern symbolisch mit 8 Kerzen gedachten. Nach 2 weiteren Songs der vereinten Bands klang der Abend mit "Born to be Wild" von Steppenwolf feierlich aus. Haben wir auf der Bühne die neuen Gitarreros erlebt? Nachdenken könnte man darüber, dieses wunderbare Projekt aus der Vergangenheit in dieser oder jener Form wieder zu beleben... Danke an Henry und Helfer für diesen wunderschönen, unvergesslichen Abend, Danke an die Musiker für die sensationelle Unterhaltung, dem Komikertrio aus Leipzig(?) für die spaßige Einlage zur Umbaupause und die vielen lieben Fans und Freunden, wie wir sie immer wieder zu den Konzerten begegnen und nicht nur in Facebook Realität sind. Fazit: Es war schön ! Wunderschön !
Ein Geburtstag an historischer Stätte mit vielen Freunden und sehr viel Musik
Henry Schuhmacher wurde am vergangenen Montag (14.9.) 60. Viele, so auch wir, kennen ihn seit einigen Jahren von Konzerten wie RENFT, KARUSSELL, Sachsendreier usw. Er, Bestattungsunternehmer von Beruf, hatte u.a auch die Beerdigung von Peter "Cäsar" Gläser mit organisiert. Er lud anläßlich seines Geburtstages neben seiner Familie und Kollegen auch Fans und Weggefährten, aber auch Musiker seines Lebensweges ein. So waren die Gruppen KARUSSELL, RENFT, sowie Werther Lohse mit seinem Pianisten Andre Jolig anwesend. In der Feierhalle des Krematoriums war die Bühne linksseitig am Fenster aufgebaut, in der Mitte runde Tische und rechtsseitig einige Stühle zum Verweilen. Der ungewohnte Ort zeigt aber auch, dass Tod und Leben nun mal zusammen gehören. Übrigens, in diesem Gebäude werden keine Menschen mehr verbrannt. Es ist das "historische" Krematorium, was man in den Kellergewölben noch besichtigen konnte. Das eigentliche neue Krematorium wurde nebenan, ausserhalb dieses Gebäudes aufgebaut, es gibt ja auch technische und Umwelt-Standards, die heutzutage auch bei diesen Arbeiten einzuhalten sind. Nachdem wir uns alle begrüßten, und RENFT auch den Soundcheck hinter sich hatten, begrüßten wir uns dann alle, gratulierten natürlich unserem Geburtstagskind und bewegten uns in der thematisch ausgestatteten Feierhalle. Viele trugen das T-Shirt des KARUSSELL - Fanclubs "Autostop", aber auch viele RENFT-T-Shirts und Träger aus verschiedenen Jahrgängen waren anwesend. Gemischt im Publikum nun RENFT- und KARUSSELL-Fans, Werther Lohse im Publikum genau so vermischt, wie die Musiker von RENFT und KARUSSELL und unser Geburtstagskind. Henry begrüßte uns dann alle noch einmal und erklärte uns den Ablauf und wies uns darauf hin, dass wir im Keller im historischen Krematorium uns Essen vom sehr lecker angerichteten und auch schmackhaften heissen und kalten Büffet nehmen konnten und ebenso unten in den kleinen Zimmern verzehren konnten. so sah man nebenbei noch die historischen Öfen (siehe oben, sie sind nicht mehr im Betrieb) Alle Räume und das Büffet waren dezent beleuchtet.
Jetzt ergriff der Leiter der Einrichtung das Wort und würdigte seinen Kollegen als einen, der immer die eine oder andere neue Idee einbringt, aber eben leider heutzutage noch nicht alles umgesetzt werden kann. Er übergab Henry einen Kalender zum Thema "Tot aber Lustig". Natürlich wurde unser Geburtstagskind reichlich beschenkt und auch immer mit lieben Worten und herzlichen Umarmungen bedacht. Einfach, unkompliziert und immer bodenständig. Das macht Henry aus.
Inzwischen war die Trauerhalle, welche frontal empore noch eine Orgel beherbergte, die wir später noch zu hören bekommen werden, recht gut gefüllt. Auch für uns waren es viele bekannte und vertraute Fans und Bekannte, die wir hier und da zu den Konzerten mehrfach antrafen. Petra mit Matthias (sie reisten vorzeitig ab, da sie am kommenden Morgen eine lange Urlaubsreise in Richtung Sotchi antraten), Bemme, Gustel, Ute, Mary und Marion, Axel und die vielen Fans vom Bühnenrand bei RENFT und KARUSSELL. Ob bei RENFT, KARUSSELL, PUHDYS und/oder Sachsendreier, von jedem waren einige dabei.
Das Intro zu "Als ich fort ging" erklang und KARUSSELL betraten die Bühne. Ein Mix aus bekannten Songs aber auch von der aktuellen CD "Loslassen" wurde es, die herzlich mitgeklatscht und mitgesungen wurden im Publikum. Ebenso die 1000 Schafe von "Mc.Donald", wie auch Oscheks starkes "Fischlein unterm Eis" wie die bluesige Nummer mit Joe an der Mundharmonika. Selbstverständlich fehlten auch nicht "Als ich fort ging" und "Autostop". Mit viel Beifall verabschiedeten sie sich erst mal von der Bühne, wie gesagt, erst mal.
Die Pausen zwischen den Auftritten waren kurz, man konnte sich über dieses und jenes unterhalten. Eine Dame am Piano neben der Bühne nahm Platz und plotzlich unterbrachen die Paukenschläge eines Akteurs die Gesprächsrunden. Er zog mit einer jungen in Dirndl gekleideten Dame in die Halle und jetzt wussten wir, dass die beiden Tische an der Bühne nicht als Ablaghe für unsere Jacken und Fototasche gedacht waren. Sie zeigten eine kleine lustige Darbietung und überreichten letztlich unserem Henry eine Geburtstagstorte, dessen Fontäne sich verspätet entzündete. Ist zum Glück aber nichts passiert. Henry teilte uns diesbezüglich später mit, dass die drei in ein Theaterprojekt eingebunden sind, was sie gemeinsam mit KARUSSELL zur Tour realisieren wollen. Auch die Dame am Piano gehört sicher dazu. Wenn ich richtig verstanden habe, kommen sie aus Leipzig Leutzsch. Also fast KARUSSELL - Hochburg (und die Heimat der ehemaligen BSG Chemie Leipzig, wer sich ein wenig im Fussball auskennt).
Werther Lohse, aktuell wieder als LIFT unterwegs, wie mir Mary erzählte, trat dieses Mal mit Andre Jolig am Keyboard auf. Natürlich gratulierte auch er erst mal Henry und dankte für die Einladung. "Mein Herz soll ein wasser sein", "Nach Süden", sind natürlich die LIFT-Klassiker, die nie fehlen dürfen. Die "Tagesreise" gab es aber nicht. Andre Jolig benutzte zu einem Song den Fahrstuhl ins Empore, und erreichte dann auch pünktlich die bereits erwähnte Orgel, um Werther von "oben aus" zu begleiten auf der Orgel. Gänsehaut pur. Zum abschließenden "Wasser und Wein" bat er Henry auf die Bühne und gemeinsam sangen sie den Refrain, wie das begeisterte Publikum, auch mit. Henry und Werther sah man die emotionalen Berührungen deutlich an.
Henry stellte anschließend ein kleines schwarzes Büchlein vor und verteilte einige Exemplare. "The Beat Goes On - † Kalendarium toter Musiker 2016 †" (surkamp) heisst es und soll auf käuflich zu erwerben sein.
Jetzt sollte Zeit für RENFT sein und schon betraten sie alle 4 die Bühne und setzten sich auf ihre Stühle. Etwas ungewohnt, bei den Puhdys würde man unplugged oder akustisch sagen.. "Ketten werden knapper" der aktuelle Opener. "Ermutigung", "Zwischen Liebe und Zorn", "Als ich wie ein Vogel war" , wer kennt diese wunderbaren Songs nicht ? Auch das "Gänselieschen" darf bei solch einer Gelegenheit nicht fehlen. Nach dem "Lied auf dem Weg" ist ja das Konzert eigentlich zu Ende, eigentlich. Zu RENFT-Konzerten, aber auch bei KARUSSELL, darf die Würdigung ihres ehemaligen Mitgliedes und Gründer Peter CÄSAR Gläser nicht fehlen. Da ja alle Musiker diese Songs kennen und spielen, sollte es doch mal möglich sein, alle Musiker auf einer Bühne zu vereinigen. Und JA, das wurde Realität. Alle standen nun auf der Bühne, einschließlich Henry und stimmten gemeinsam "Wer die Rose ehrt" an. Am Altar brannten übrigens 8 Kerzen für die verstorbenen ehemaligen Bandmitglieder von LIFT, RENFT und KARUSSELL. Hochemotional sangen alle im Saal diesen Song mit und auch gleich den nächstfolgenden "Apfeltraum". Zum Schluss gab es noch eine richtige Rocknummer, vorgetragen von fast allen Musikern "Born to be Wild" von Steppenwolf. Auf der Bühne ging es richtig eng zu, die schlagzeuger hatten sich abegwechselt, da aus Platzgründen nur ein Set aufgebaut war. Nun endete auch dieser musikalische Teil des Abends und mit einigen Gesprächen, Nachbetrachtungen und herzlichen Dankesworten an das Geburtstagskind klang auch für uns der Abend nach Mitternacht an dieser denkwürdigen Stätte aus.
Was soll man sagen, es hat uns allen viel Spaß gemacht, gemeinsam mit Dir zu feiern. Aber auch bessr zu verstehen, dass Leben und Tod einfach zusammen gehören, und dieses nicht mehr als Tabu-Thema behandelt werden soll. Danke allen, die diesen wunderschönen Abend realisiert haben. Danke für Speis und Trank, Danke für die geilen Muggen an die Musiker und Techniker, Danke an alle die für Ausgestaltung und Durchführung zuständig waren und allerherzlichsten Dank an Henry für die Einladung und den sensationellen Abend mit Freunden, Fans und musikalisch gleichgesinnten ! Danke, dass ihr alle da wart ! Es war schün, wunderschön !
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