Inhalt

• Prolog
• Berlin, wir sind angekommen !
• Das Konzert
• Epilog

Bericht:
CD-Release Konzert Dieter MASCHINE Birr und Gäste in der Berliner Kulturbrauerei am 25.3.14

Prolog

Lange musste ich um diesen Termin bangen, hatte mich eigentlich damit abgefunden, dieses Konzert nicht sehen zu können, als ich vergangene Woche Donnerstag zu Mittag in den OP zur planmäßigen Gallen-Operation geschoben wurde und am späteren Nachmittag auf einer zwischenintensivmedizinischen Station wieder aufwachte. Doch es geschehen Wunder, bereits am kommenden Tag spürte ich neue Kräfte und sah nur ein Ziel vor den Augen: Du musst am Dienstag nach Berlin!
Das Ende vom Lied: Glaube kann Kräfte frei geben und Berge versetzen. Fazit: Ich hab es geschafft, und war in Berlin ! Einen Tag vor dem Konzert wurde ich mit 4 Nähten im Bauch aus dem Krankenhaus entlassen und konnte Dank meines Freundes Jens, in dessen PKW ich mit durfte, nach Berlin fahren und das unvergessliche Konzert hautnah miterleben.

Berlin, wir sind angekommen !

Nach einigen Wetterkapriolen auf der Autobahn sind wir rechtzeitig und trocken vor der Kulturbrauerei angekommen, fanden rasch einen Parkplatz und gesellten uns, nachdem auch ich meine Karte mir noch zum Vorverkaufspreis erhielt, zu den anderen bereits verabredeten und wartenden in der dort im Gelände befindlichen spanischen Lokalität. Nach der freundlichen Begrüßung aller ca. 20 Fans und Freunde begrüßte uns nun auch Sylvia, aber auch andere Künstler wie Fritz Puppel von CITY kehrten dort ein und natürlich auch einige andere Musiker, welche am Abend auftreten werden. Ich bestellte mir auch erst mal was leichtes zum Essen, ehe wir uns dann zum Einlass begaben.
Eine recht große Schlange vor uns, aber es ging zügig rein. Drin schon in Richtung Bühne Ausschau haltend, erblickte ich eine Treppe, die nach oben in die Loge führte. Ich dachte, da gehste mal hoch, mehr als runterschicken können die dich nicht. Es sollte mein Glückstag sein, denn das war der Aufgang für die VIPs des Abends und ich mogelte mich dazwischen, baute meine Kamera auf dem Tisch auf und mein Mitschnittgerät und keiner nahm davon Anteil. Auch, dass die anderen ein gelbes Armband hatten und ich nicht, interessierte offenbar keinen mehr. Also guter Blick auf Bühne und Publikum war gewährleistet und unter dem Begriff VIP verbargen sich viele Musiker und dessen Angehörige und Persönlichkeiten des Musikgeschäfts. Auch die 4 PUHDYS-Mitglieder waren anwesend, ebenso Vertreter von KARAT, SILLY, CITY. Aber auch SONY/AMIGA Chef Jörg Stempel und viele andere. Sie alle aufzzuzählen, muss jetzt nicht sein, ich war nicht wegen der VIPs sondern wegen MASCHINE und seinen Gästen da. Demzufolge begrüsste ich sie lediglich und konzentrierte mich auf das Geschehen unten auf der Bühne. Interessant war, dass sich in diesem recht kleinen "Kesselhaus" ein Team mit 10 (!) statischen und getragenen Kameras befand. Es riecht also nach einer DVD vom Konzert, ich erfuhr von dem einen Kameramann bei uns oben, dass sie vom "DVD-Team" sind.

Das Konzert

Zuerst ergriff Jörg Koshorst vom Plattenlabel "Heart Of Berlin" das Wort, bevor er an Wolfgang Martin übergab, dem Redakteur von "Antenne Brandenburg" und Autor der Autobiografie "MASCHINE". Auch wurde mitgeteilt, dass das Album "MASCHINE" den 13. Rang beim Album - Charteinstieg verbuchen konnte. Dann endlich ging es richtig los !
Mit einem Intro betraten MASCHINE, Uwe Hassbecker, Reinhardt Repke, Felix Lehrmann, Marcus Gorstein und Christian Liebig die Bühne und stimmten das "Lied für Generationen" an. MASCHINE (Bürgerlicher Name : Dieter Birr) kämpfte schon emotional mit seiner Stimme bei diesem ersten Song und ich mit meiner Gänsehaut... Krass !
Jetzt holte MASCHINE seinen Berufskollegen Dirk Michaelis auf die Bühne und als Song gab es den neuen Titel "Mein Weg" zu hören und zu sehen. Dafür gab es natürlich sehr viel Beifall von den ca. 1000 Zuschauern und Fans im sehr gut gefüllten Saal. MASCHINE besingt in diesem Song, dass er trotz des Alters bereit ist, auch andere Wege auszuprobieren, diese auch zu gehen. Das Ergebnis kennen wir ja inzwischen nach Solo-Album und Biografie. Und mögen ihn noch mehr Ideale in seinem Leben begegnen, allen voran Mick Jagger.
Jetzt wird es Zeit, Toni Krahl von CITY auf die Bühne zu bitten. Der PUHDYS-Klassiker "Lebenszeit" wurde jetzt in der gemeinsamen Stimmversion der beiden Ostrock-Frontmänner gesungen und gespielt.
Auch in Berlin müssen Kinder bis 22:00 Uhr von der Bühne sein. MASCHINES Enkelin Annabell sang somit schon als nächstes mit ihrem Opa MASCHINE den schon zur "Heiligen Nächte" - Tour gespielten Titel "Wirst Du für mich da sein". Unter riesigen Beifall hat sie sich sogar eine Zugabe verdient und natürlich bekommen.
Uwe Hassbecker wechselte nun seine Gitarren und leitete "Boote der Jugend" mit einem feinen folkloristischen Intro ein. Marcus Gorstein begleitete auch hier mit seinem Keyboard. MASCHINE sang diesen Song recht betont.
Mit dem Pfeifen von Uwe Hassbecker wussten viele, dass es jetzt den bereits ausgekoppelten und von vielen Radiostationen gespielten Song "Regen" zu hören geben wird. Und nun betrat auch Julia Neigel unter großem Beifall die Bühne. Mächtig viel Power, diese Frau! Der Klassiker von dem Album "Alles hat seine Zeit" (PUHDYS 2005) wurde diesmal in einem Duettgesang umgesetzt. Für mich gibt es keine bessere oder schlechtere Fassung, das eine ist PUHDYS und das andere MASCHINE. Da muss man sich auch keine eigene Geschichte hierzu erfinden wie "...Lied wegnehmen.." usw. Man hatte in letzter Zeit zweifelhafte Diskussionen mitbekommen, dass es einem regelrecht schüttelte. Für mich und passend an dieser Stelle nochmal erwähnt, gibt es zum einen die PUHDYS und zum anderen auch das Projekt MASCHINE mit CD, Buch, Lesetour und eben diesem grandiosen Konzert, welches förmlich nach Wiederholung schreit.
"Du hast Schuld", die erneuerte Liebeserklärung MASCHINEs an seine Frau Sylvia mit nun reiferer und tiefer gewordener Stimme nach dem 1999-er Album "Wilder Frieden".
"November im Mai", ich hatte diesen Song auf der neuen CD von MASCHINE kritisiert, weil dieser trotz des traurigen Anlasses des Textes (kann man in MASCHINEs Autobiografie nachlesen) so "weichgespült" wurde. Aber live kam das ganze wieder völlig anders beim Publikum an.
Jetzt war es an der Zeit, Wolfgang Niedecken -Frontmann der Kölner Gruppe BAP auf die Bühne zu holen. Zum einen mit dem neu aufgenommenen "Neue Helden" - Song "Leben ist kurz" (Text: Kurt Demmler) , dem der Kölner eine Strophe in seiner "Landessprache" spendierte. Schön, wie der Song live in einer völlig anderen Performance vorgetragen wurde und vom Publikum mit dem "la lala la" künstlich erweitert wurde. Bombastisch !
Zum anderen gab es den von Wolfgang Niedecken getexteten Song "Was wussten wir denn schon" , er erzählt von den deutsch-deutschen Faible der Beiden für die Rolling Stones und wie sie das abgesetzte BAP Konzert 1984 in (Ost)-Berlin (für dieses sprangen damals dann die PUHDYS ein) aufarbeiten. Zwischen den beiden Männern verbindet inzwischen schon eine gewisse Freundschaft. Es gab natürlich auch hier sehr vielen Beifall.
Insgesamt wurden die Titel live länger und anders vorgetragen, als auf der CD. Das wirkte auf mich besonders gut und authentisch!
Jetzt bedankte sich Maschine mit seiner Ansprache bei allen Musikern, Veranstaltern, Fanclub und Publikum.
Abschluss bilden die beiden Klassiker "Wenn ein Mensch lebt" und "Geh zu ihr" aus den 70-ern. Auf der Bühne nahmen drei Bläser der Zöllner-Band ("Zöllner-Horns" Aufstellung, bei "Geh zu ihr" betrat nun nochmal Dirk Michaelis die Bühne und spielte die Maultrommel. Bei diesem Song wanderten alle Musiker zuletzt von der Bühne.
Eigentlich waren nun alle 12 Songs des Album gespielt und die Zuschauer forderten natürlich eine Zugabe!
So spielte Uwe Hassbecker auf seiner Geige einige Intro-Stücke wie "Bye, bye" (SILLY) oder "Am Fenster" (CITY) und Toni kam zur Verstärkung auf die Bühne und stimmte den Refrain des CITY-Klassikers an und das Publikum sang kräftig mit.
Letztlich gab es den Klassiker "Was bleibt" vom Album "Wie ein Engel" , die "Band" ließ zum Schluss den Refrain "Was bleibt, sind Freunde im Leben" singen, während sie alle nach und nach in den Katakomben verschwanden. Es gab nachhaltig und reichlich Beifall. Trotzdem war jetzt das Konzert nach knapp 90 min zu Ende.

Epilog

Die Liveumsetzung des Album ist von großer Spielfreude aller Musiker geprägt. Nix mit Festplatten usw. Alles live und echt performed und namhafte Künstler, die mit ihren Instrumenten regelrecht arbeiten. Das Publikum, so wie ich es von eben betrachten konnte, war in guter Stimmung. Bisher ist noch nicht klar, ob es davon live noch den einen oder anderen "Nachschlag" geben wird. Aber es besteht zum einen Hoffnung, davon im Rundfunk zu hören (Bitte beachtet die Programmhinweise unter anderem im www.puhdys-forum.de ) Zum anderen war ein DVD-Team mit 10 Kameras vor Ort, also da könnte es sicher auch was geben.... Ich bereue keine einzige Minute meines Lebens davon, dass ich vor Ort sein durfte.