Das im zweiten Halbjahr 2017 im Neu Helgoland geplante Konzert von RENFT konnte bekanntlich ja aufgrund des Brandes leider nicht stattfinden. Seit dem 1. Dezember 2017 ist das Restaurant aber wieder geöffnet und es finden wieder Veranstaltungen statt. Am letzten Freitag war dann endlich auch wieder RENFT im Hause und gab ein Konzert.
a 20180122 1609908487Pünktlich um 20:00 Uhr ging im Saal das Licht aus und die vier Musiker kamen auf die Bühne. Frontmann Thomas "Monster" Schoppe begrüßte das Publikum, welches bis auf den letzten Platz den Saal füllte, und brachte seine Freude zum Ausdruck, im Neu Helgoland wieder richtig rocken zu dürfen. Mit dem Klassiker "Zwischen Liebe und Zorn" begann das Konzert. Längst klingt RENFT nicht mehr so wie damals in den siebziger Jahren. Am Klangbild hat sich einiges geändert. Ein Keyboard ist schon lange nicht mehr dabei und alle Keyboard-Parts kommen jetzt von Gisbert "Pitti" Piatkowskis Leadgitarre. "Pitti" lässt sich da von Zeit zu Zeit immer wieder neue Soli und Riffs einfallen, so dass mit der Zeit immer wieder neue Klangbilder entstehen. Um welchen Titel es sich handelt, erfährt man oftmals erst nachdem die instrumentale Einleitung gespielt wurde. So ist es zum Beispiel bei "Nach der Schlacht", "Mama", "So starb auch Neruda" oder "Ich und der Rock".
Beim "Liebeslied" erzählte Monster etwas über den ehemaligen RENFT-Mitstreiter Peter "Pjotr" Kschentz, der 2005 leider verstarb. Pjotr spielte mehrere Instrumente und sang auch. Ursprünglich war er "nur" der Kraftfahrer der Band, bis er irgendwann auch mit auf der Bühne stand. Von ihm stammt unter anderem das "Liebeslied".b 20180122 1513199926 Beim Titel "Irgendwo dazwischen", zu finden auf der CD "Abschied und Weitergehen" aus dem Jahre 2008, übernahm Bassist Marcus "Basskran" Schloussen den Gesang. Nachdem die Band etwa eine Stunde vor einem begeisterten Publikun, das bis direkt vor der Bühne stand oder saß, gespielt hatte, gab es eine wohlverdiente Pause.
Platz zum Tanzen gab es vor der Bühne so gut wie nicht. Nur "Krischan" schaffte sich wieder welchen und tanzte während des gesamten Konzerts. Scheint eine tolle Kondition zu haben, der Mann. RENFT spielte an diesem Abend ausschließlich Material aus der Feder von RENFT-Mitgliedern. Internationale Songs wie "Born To Be Wild", "Come Together" oder "Child In Time" gab es nicht zu hören. Irgendwann in der zweiten Konzerthälfte gab es einen Stolperer bei einem der Bandmitglieder, was den Frontmann Monster irgendwie in Rage brachte. Er fluchte und letztlich richtete sich der Wutanfall auch an das Publikum. Er kriegte sich aber auch schnell wieder ein, und das Konzert nahm seinen weiteren Lauf. Derlei "Aussetzer" scheint es bei ihm öfter zu geben, wir mir mein Kollege Christian erzählte.
Beim "Lied auf den Weg" war dann auch das Konzertende erreicht. Vorher stellte Monster aber noch seine Band vor, die auch am Freitagabend wieder aus Bassist Marcus Schloussen, Schlagzeuger Delle Kriese und den eben schon erwähnten Gitarren "Pitti" Piatkowski bestand. Schließlich stellte "Pitti" dann auch noch mit herzlichen Worten den RENFT-Frontmann Thomas "Monster" Schoppe vor. Für ihn hatte er einige Worte mehr übrig. Er nannte Monster einen Heißsporn und einen Rebell, wovon wir uns kurz zuvor ja live und in Farbe selbst überzeugen konnten. "Pitti" erwähnte auch noch, dass Monster in Eisleben getauft wurde, über dem gleichen Taufbecken aus dem auch schon Martin Luther seine Taufe erhalten hatte. Irgendwas muss in dem Wasser wohl drin gewesen sein, merkte er noch an ...
Nach dem letzten Titel ließ die Band nicht lange auf sich warten und kam nochmal für vier Zugaben auf die Bühne zurück. Dieses Mal waren es ausschließlich Titel von Peter "Cäsar" Gläser. Von ihm waren an diesem Abend schon einige Titel gespielt worden, wie zum Beispiel "Wandersmann", "Cäsars Blues" oder "Ketten werden knapper". Der erste Titel der Zugabe hieß "Baggerführer Willi", wurde von Marcus Schloussen gesungen, und er spielte auch die Ukulele dazu. Danach gab es noch "Apfeltraum", "Wer die Rose ehrt" und "Besinnung". Nach einem Dankeschön von der Bühne an alle, die zum Gelingen dieses Konzertes beigetragen hatten, war der Abend dann zu Ende.
ja rosa, man muss nicht viele große worte machen um ECHTE legenden. ehrliche musik muss nicht mit viel tamtam einher gehen. leider will aber das publikum große hallen, geile lichtshows und selbstherrliche musiker sehen, zahlen dann auch ne menge geld. ich habe renft nun über 500 mal live gesehen und werde es weiter tun. übrigens: kein konzert war gleich !