Frei.Wild auf xTras - Tour in Berlin - Mercedes Benz - Arena vor 17.000 Fans (28.12.15)

Da haben wir uns dieses Jahr auch schon einiges angeschaut, das sensationelle Konzert von Maffay & Band, Chr.Stürmer, Unheilig+Bollmer, natürlich nicht nur einmal die PUHDYS , aber ich glaube zum Abschluss des Jahres gab es einen wirklichen Höhepunkt.
Frei.Wild macht eine xTra-Kurztour in Berlin und Köln zum Jahresende, so hatten wir Glück und uns sechs damals die Karten gesichert.
Vor der Arena, die nun den Namen eines spanischen Telefonanbieters abgelegt und sich nun für die nächsten Jahre den Namen einer Fahrzeuggattung mit dem Fadenkreuz vorne (sprich Stern) entschieden hat, standen der Truck und Merchandise-Zelt der Band aus Südtirol.
Mehrere Schlangen an den Einlässen bauten sich auf, als wir ankamen und unser Auto im naheliegenden Parkhaus abstellen konnten.
8 € fürs Parken, Preise Bier und Cola zwischen 5.50 und 5 €, zu essen ebenfalls nicht gerade günstig. Zumindest ohne Becherpfand und zahlreiche Ablagemöglichkeiten. Da paßt man sich sofort dem Niveau der gehobenen Fahrzeugklasse an.

Vor der Konzerthalle machte eine Dame (Name recherchioere ich noch und reiche ihn nach) Interviews mit den Fans, die auf dem Einlass warteten. Sie wurde begleitet von einem Kameramann und Tontechniker. Sie gehört zum Team "Frei.Wild". So drehen sie ihre eigenen Filmbeiträge für die Konzertfilme. Wie sich auch ihre Platten und Merchandise unter eigenen Label vertreiben. So hat man vollkommene Kontrolle über sein Schaffen und muss nicht von Plattenfirmen gelenkt und "gemaßregelt" werden, was drauf darf und was nicht. Ein interessantes Konzept, vor allem fernab vom Mainstram der Weltkonzerne UNIVERSAL oder SMG.

Der Einlaß sehr freundlich, keine diktatorischen Maßnahmen, sachliches Abtasten, nachdem besonders Frauen vorher freundlich danach gefragt wurden (!) Eintrittskarte digital entwertet und jedem Gast einen freundlichen Abend gewünscht. Es geht sozusagen auch anders, und das bei einer Band, die auch außerhalb des "Ostrocks" bekannt ist. Diese gute Erfahrungen hatten wir im Gegensatz zu einigen PUHDYS-Konzerten auch schon bei anderen "renommierten" Künstler, dass man sich bewusst fragen muss, ob dieses diktatorische Herangehen bei einigen Konzerten bewusst gewollt ist.

Im Vorprogramm gab es pünktlich um 20:00 Hard-Rock und Metalmugge von Kissin Dynamite. Gemeinsames "Headbanging" der 3 Gitarristen auf der Bühne. Paßte schon recht ordentlich vor dem Auftritt der "Deutschrock-Armee". Sie hatten recht viele im Publikum erreichen können und auch Beifall geerntet. Für eine Vorband ist es eh und immer schwer, den Line-Up zu machen. Haben wir zuletzt gesehen bei Bollmer, geile Mugge, aber eben vor Unheilig.

Umbaumaßnahmen auf der Bühne. Der Innenraum füllte sich jetzt zusehends, Bier konnte man nauch an seinem Platz von den wandernden Bierverkäufern zum gleichen Preis wie an den festen Stellen erwerben, die mit Bierrucksäcken den Gerstensaft unter die Leute brachten. Kenne ich auch von einigen Open Airs und Hallenmuggen der BÖHSEN ONKELZ.

Das Intro erklang, und ein lauter Aufschrei im Publikum, als die 4 Herren ihre Plätze im düsteren blauen Licht im Nebeleffekt einnahmen.
Die Südtiroler Philipp "Fips" Burger (Voc, Git), Christian "Föhre" Fohre an den Drums, Jochen "Zegga" Gargitter am E-Bass sowie der zweite Gitarrist Jonas "Joy" Notdurfter sind nun die gefeierten Helden des Abends, und nein, nicht nur auf dem Plateau des Innenraums, sondern auch in allen drei Etagen der Ränge. Erstmalig erlebte ich, wie sich eine Stimmung durch den ganzen Saal verteilte. Wenig Flanierpublikum, mehr eingefleischte Fans - und die überall gerecht verteilt. Hauptteil waren schon jüngere Fans, wir "alten" waren schon fast Randerscheinungen, aber ebenso herzlich im Kreise der Fans aufgenommen.

Für mich war es mehr als erfreulich, dass ich die meisten der Songs zu hören und sehen bekam, die ich auch inhaltlich kannte. Und das waren einige. Fein anzusehen , wie die Meute da unten recht friedlich pogte. Riesen Pogo-Kreise auf Wanderschaft bei "Weil Du mich nur verarscht hast" und "Wer weniger schläft, ist länger wach".

Ihre Liebe zur Heimat Südtirol wurde von linksgrünen Dummschwätzern (hierzulande!) immer wieder dazu benutzt, sie ins Licht von Nazis zu rücken. In der aktuellen Presselandschaft versucht man es auch immer wieder mit der "Nazikeule".
"Alles was nicht links ist, ist rechts...", heißt es auch in einem ihrer Songs. Der wurde gestern aber nicht gespielt. Philipp bezog zu diesem Thema trotzdem klar Stellung. Vor allem es nicht nur die Plattenverkäufe, Medienpräsenz oder gar gewisse "Preise" wie z.B. der "Echo" sein müssen, um erfolgreich zu sein. "....unser Erfolg kommt von Euch Fans...", so seine Worte inhaltlich wiedergegeben ! Als ONKELZ-Fan kenne ich diese Szenarien ja schon länger und kann Phils Worte uneingeschränkt nachvollziehen.

Emotional auch, als es einen akustischen Song gab "Mehr als 1000 Worte", wie im gesamten Areal im Publikum die Lichter angingen, Feuerzeuge, Handylichter, Knicklichter. Ein buntes leuchtendes Farbenmeer.
Als ob das schon alles gewesen war, nein sie stellten einen weiteren Titel vor, Philipp bat das Publikum unten und auch auf den Rängen, sich hinzusetzen und die Hände in den Himmel zu strecken. Dabei zog er selbst live singend und gitarrespielend - begleitet von Crew-Mitgliedern durch das Publikum. Offenbar gab es diese Aufführung von "Arschtritt" akustisch in dieser Form zum ersten Male. Mittig in der Festhalle Frankfurt am Lagerfeuer oder an Bord eines MSC-Schiffes, oder auf den Gipfel in den (Süd-)Tiroler Bergen wurde dieses Lied vor großen und kleinen Publikum aufgeführt.

Emotional, so daß ich mal den roten Knopf meines kleinen Fotoapparates erwischte....
Hier der "Arschtritt", in dem es u.a. heißt:

Zitat

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Die Zeit mit ihr, sie war wunderschön
Lässt den Film mit ihr noch einmal gehen
Kannst ihr Gesicht klar und deutlich sehen
Es war wunder, wunderschön
Aber in ihr sieht es anders aus
Unsicherheit strahlt aus ihr heraus
Wünschst ihr viel Glück, wünschst ihr ein schönes Leben
Mit euch ging´s schief, sie hat dir nen Arschtritt gegeben

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und der Chorus aus 17.000 Stimmen dann mit "oh, oh oh oho..." diesen genialen Song in der Akustik-Version begleiteten.

Hier unser angekündigtes Fotoalbum aufgelöst:

Fotoalbum Frei.Wild auf Flickr

Fotos © teiber1960

Hab ich mir doch gedacht, Torsten, dass Sonntag wieder Heimspiel ist....

Hier ein lesenswerter Presseartikel von unsertirol.com zu den beiden Frei.Wild Konzerten.
Ein schon "bekanntes" Video kommt darin auch vor...

Link: http://www.unsertirol24.com/2015/12/30/f...-zehntausenden/

Die Ära PUHDYS ist nun zu Ende , was zu Ende ist, kann auch Anfang sein....

Schon lagen heute meine Frei.Wild - Karten für Riesa im Briefkasten. Weiter gehts am 19.3.2016 in der Sachsen-Arena !