Da wir Maschines Lesungen bereits 2x erleben durften, hatten wir gedacht, gut, bis zum 3. Solo-Album müssen wir nicht unbedingt dabei sein. Aber meistens kommt anders, als man denkt.... Sonntag Nachmittag, wir schwelgen noch in den Erinnerungen vom wunderschönen Abschiedskonzert vom Vortag im TIVOLI, es ist kurz vor 15:00, da erreicht mich eine SMS von Kerstin, dass sie Chipkarte für Fotoapparat vergessen, und Akku für Kamera ebenso fast leer war. Ich schaute Angela an, sie mich, nach kurzem Hin und Her tippte ich an Kerstin zurück, "Hilfe naht". In einer Stunde beginnt die Lesung, das Auto stand noch in Heidenau... Videokamera vom Ladestecker entfernt, in die Tasche gepackt, Kleinkamera und DSLR-Fototasche noch dazu gegriffen und ab ins Auto. Meist lade ich die Kameras / Akkus gleich auf, wenn wir von einem Ereignis zurück kommen und die Karten am Rechner überspielt sind. Mein PC wandelte gerade ein längeres Video vom Samstagkonzert für das Forum hier um, von Kerstins Laptop zu Hause lief zeitgleich die Datenübertragung ihrer Fotos vom letzten Freibergkonzert auf meinem Server. Man sieht, im Hintergrund läuft vieles ab. Unterwegs während der Fahrt dann mit Kerstin und Rene (ich bin der Beifahrer) abgeklärt, dass wir uns noch 2 Karten kaufen können. Nichtsahnend (Einlass war bereits viel eher) kamen wir 10 Minuten vor Beginn (15:50 Uhr) im Tivoli an. Meine resevierten Karten gekauft und wollten rein... Denkste, Ordner mosert wegen meiner DSLR herum, durfte diese wieder ins Auto schaffen. Ausser Atem dann endlich wieder zurück und dann doch endlich rein. Mittig in Reihe zwei haben Anka und Kerstin auf Gut Glück 2 Plätze freigehalten (DANKE !), obwohl zu diesem Zeitpunkt noch nicht mal annähernd klar war, dass wir kommen... Mal eine Geschichte vom drumherum, wie manche spontanen Sachen eben geschehen.... So blieben uns nur eine kleine Samsung - Knipse und meine Videokamera... Wir begüßten uns dann noch kurz, waren ja viele Bekannte - gerade in den ersten beiden Reihen.
Der Talk begann, wie immer mit Kai Suttner und MASCHINE. Es ging um die Geschichte, die wir ja auch im gleichnamigen Buch nachlesen können. Wie alles anfing, die Erlebnisse zu den Konzerten in Ost und West. Auch aktuell die Frage, welche seine Konzerte waren die besonders für ihn und die PUHDYS waren. Neben dem Waldbühnenkonzert 1999 auch das der O²-World 2009 und überraschend nannte Maschine auch das am Vortag gespielte letzte PUHDYS-Konzert in Freiberg, was besonders emotional war. Und dankte zudem auch an dieser Stelle Herrn Säurich für die erwiesene Gastfreundschaft und Herzlichkeit in den ganzen Jahren während ihrer Freiberg-Aufenthalte. Kais Gesprächsführung war sehr locker, sehr sicher und immer auf Augenhöhe zu Maschine. Ich glaube sogar, dass er sich mit jedem Talk immer mehr verbessert. Weiterhin gab es auch die Geschichte mit dem Hund, die Geschichte über die Bootsmotoren in der damaligen Sowjetunion...
Danach wurde auch gesungen. Maschines Gitarre lag bereit. Maschines erster Song war "Regen", und er erreichte das mit 500 Leuten fast ausverkaufte TIVOLI sofort mit den ersten Noten. Es folgte "Die Boote der Jugend", die ja auch auf dem Soloalbum in ganz anderer eigens gecoverten Version zu hören sind. Danach ging es unter großem Beifall in die Pause.
Wir setzten unsere Begrüßungsrunde fort, Sylvia Birr, Maschines Ehefrau erschien auch, neben ihr ein noch unbekannter Mann, das Geheimnis wird sich aber gleich nach der Pause lüften. Auch traf ich mich mit Rene, Frank , Oliver und Andreas vom MASCHINE-Fanklub und wir ließen das Konzert vom Vortag Revue passieren. Und natürlich noch zahlreiche weitere bekannte Gesichter, welche wir begrüßen durften. Nach der Einnahme eines Erfrischungsgetränkes ging es dann schon in die zweite Halbzeit den Abends. Und dieser brachte dann auch für uns die Neuigkeiten !
Kai stellte uns Helmar Federowski vor, der Tonproduzent zahlreicher Bands und Künstler vom AMIGA-Studio Berlin. Hier wurden z.B. die Platten von RENFT, PUHDYS und auch Vroni Fischer vertont. Er sitzte sich zu Maschine und so gab es einen längeren Rückblick in die musikalische Geschichte der LP-Produktionen. Fernab von Synthesizern wurden die Geräusche manuell erzeugt mit Hilfsmitteln aus dem Alltag. Z.B. auch beim PUHDYS-Titel "Reise zum Mittelpunkt der Erde". Gerade in der Zeit, wo Computer noch "Teufelswerk des Westens" waren. Der unvergessene Komponist und Produzent Franz Bartsch (u.a. für Veronika Fischer) war der erste Musiker in der DDR, der mit echten Synthesizer arbeiten konnte. Diee Rückblicke waren sehr kurzweilig und selbst Maschine war fasziniert von seinem Gast des Abends. Interessant für uns alle, auch mal darüber einiges zu erfahren, die wohl nicht mal so hinter eine Glaswand eines Studios schauen können. Bleibt zu hoffen, dass Helmar Federowski (übrigens der Bruder der Sängerin Ina Maria Federowski) vielleicht an einigen noch ausstehenden Lesungen teilnehmen kann.
Jetzt sprach Maschine noch über die Begegnung mit Heinz-Rudolf Kunze, sie begegneten sich 2014 im Rahmen des Sachsen-Anhalt-Tages in Wernigerode. Dort entstand dann auch die Idee zur Zusammenarbeit am neuen Album, welches nun im September oder Oktober 2016 erscheinen wird. Er hatte einige Titel inzwischen wieder verworfen, weil sie ihm plötzlich nicht mehr gefielen, und immer wieder neue Ideen. H-R-K wird einige Texte auf Maschines neuem Album beisteuern. Zum Auftaktkonzert am 20.1.17 in Leipzig werden einige Gäste des Album dabei sein. Vielleicht auch Heinz Rudolf Kunze. Beteiligte Musiker werden wie 2014 auch wieder Felix Lehrmann, Markus Gorstein, Max Repke (noch unsicher), Christian Liebig und Uwe Hassbecker sein.
Anschließend gab es "Mein Weg", "Lebenszeit", die "Eisbären" und unter großen Beifall als Zugabe "Du hast Schuld".
Rückblickend lobten Kai und Maschine die Gastgeber vom TIVOLI und Hotel Kreller für die vielen schönen Tage, die sie jährlich in Freiberg verbringen durften und immer wieder aufs neue verwöhnt wurden. In diesem Moment kündigte Kai Suttner an, daß Roland Säurich für den 19.11.2016 ein Fantreffen ankündigte und wir uns diesen Tag "frei halten" sollten.
Anschließend folgte eine Autogrammstunde, die mit riesigen Interesse angenommen wurde. Wir reisten aber aus Zeitgründen schnell wieder nach Hause.
Bilanzierend können wir sagen, dass alles richtig war, und man mit spontanen Entscheidungen auch zum Ziel kommen kann. Dreimal waren wir in Freiberg. Am Donnerstag zum Empfang auf dem Markt, am Samstag zum grandiosen Abschiedskonzert und nun am Sonntag nun zum Talk mit MASCHINE und Helmar Federowski.